Bewerbung für eine Ausbildungsstelle

Das gehört dazu, das ist zu beachten. Was ist wichtig bei einer Bewerbung für eine Ausbildungsstelle? Was brauche ich, um mich richtig zu bewerben?

Bewerbung für einen Ausbildungsberuf
Foto: Anton Porsche (superanton.de) / pixelio.de

Merke: Bevor Du Deine Unterlagen versendest, solltest Du die Bewerbung von jemandem, dem Du vertraust, lesen lassen. Oft sehen vier Augen mehr als zwei. Zudem erhältst Du in der Regel eine Rückmeldung zu Deiner Bewerbung, von der Du nur profitieren kannst.

Das Anschreiben

Das Anschreiben ist die Visitenkarte des Bewerbers. Ein Personalentscheider, der am Tag x-Bewerbungen liest, muss schnell verstehen, warum Du den Praktikanten-/Ausbildungsplatz haben möchtest und warum gerade Du dafür geeignet bist.

Die korrekte Anrede ist sehr wichtig, ggf. auf den Titel achten! Die Standardanrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ nur dann nutzen, wenn man die Ansprechperson nicht herausbekommen kann.

Tipp:

Wenn Du nicht weißt, wer das für Ihre Bewerbung verantwortliche Personal ist, dann frage telefonisch nach. Das zeigt Dein Interesse und kommt in der Regel gut an. Sei aber auch darauf vorbereitet, dass man Dir ggf. am Telefon schon gleich Fragen zu Deiner Bewerbung stellt.

Nenne im Anschreiben immer auch die Quelle Deiner Bewerbung. Hast Du Deine Informationen aus dem Internet, der Zeitung von Bekannten? Dies ist deshalb so wichtig, weil im Bewerbungsgespräch häufig nochmal nach dieser Quelle gefragt wird.

Wenn Du eine standardisierte Vorlage – z.B. aus dem Internet – für Dein Anschreiben nutzt, denke daran, dass Du die Unternehmen trotzdem immer individuell und persönlich ansprechen solltest. Ein gutes Anschreiben zeichnet sich durch einen eigenen Stil aus. Gewisse Standards werden dabei trotzdem beachtet. Deine Sätze sollten kurz und prägnant formuliert sein, so dass sie das Wesentliche auf den Punkt bringen. Vergiss zum Schluss nicht Deine lesbare Unterschrift.

Unbedingt vermeiden:

  • Rechtschreibfehler. Sie sind ein absolutes KO-Kriterium, unsaubere und verknitterte Unterlagen ebenso.
  • Soft-Skills, die nicht konkret belegt werden können (Ich bin ein Teamplayer, Organisationstalent, habe soziales Engagement).
  • Formulierungen die aus Vorlagen entnommen und nicht auf die Persönlichkeit des Bewerbers angepasst sind, z.B.: redundante Formulierungen wie „Bezug nehmend auf Ihre Anzeige….bewerbe ich mich hiermit…“
  • Standardanschreiben, die die Vermutung zulassen, dass der Bewerber denselben Text noch an andere Personalabteilungen geschickt hat.

Der Lebenslauf

Im Lebenslauf wird das bisherige Leben des Bewerbers kurz, prägnant und lückenlos dargestellt. Er beinhaltet alle wichtigen Daten und Tätigkeiten. Vor allem auch die, die für den gewünschten Beruf wichtig sein könnten. Ein Lebenslauf wird immer in tabellarischer Form verfasst. Er ist das wichtigste Dokument in Deiner Bewerbungsmappe und wird in der ersten Bewerbungsrunde auch zuerst gelesen. Das Anschreiben und die übrigen Bewerbungsunterlagen werden i.d.Regel erst bei der sog. Zweitsichtung näher betrachtet.

Tipp:

  • Ein Personalentscheider muss mit einem Blick die wichtigsten Daten von Dir erfassen können. Dafür muss der Lebenslauf übersichtlich und leicht verständlich aufgebaut sein.
  • Eigene schulische und private Erfolge sollten Sie kurz skizzieren. Schlüsselwörter aus der Stellenanzeige werden im Lebenslauf aufgegriffen. Relevante Qualifikationen, Erfahrungen und Erfolge sind herausgearbeitet. Es wird aufgezeigt, warum man für die Position geeignet ist.
  • Eine klassische E-Mail Adresse (kein Pseudonym) ist Pflicht.
  • Denke daran, das aktuelle Datum einzusetzen und eigenhändig zu unterschreiben.

Das Bewerbungsfoto

Auch wenn es kein Muss mehr ist, sollte Deine Bewerbungsunterlagen ein Bewerbungsfoto enthalten. Die Qualität des Fotos spielt -insbesondere bei der Vorauswahl – häufig eine entscheidende Rolle, ob Deine Bewerbung weiter im Verfahren bleibt oder aussortiert wird. Das heißt, ein schlechtes Foto kann Deine Chancen im Bewerbungsverfahren sogar verschlechtern. Ein Bewerbungsfoto sollte professionell gemacht sein, am besten von einem Fotografen.

Zum Fototermin solltest Du mit gepflegter Frisur und in angemessener Kleidung, ggf. mit dezentem Schmuck/Schminke erscheinen. Zuviel Individualität (auffällige Piercing/Tattoos) können für eine erfolgreiche Bewerbung – je nach Branche – u.U. nicht förderlich sein.

Das Foto kann man zur Deckblattgestaltung nutzen. Viele Unternehmen sehen ein aufgeklebtes Bild auch gerne auf dem Lebenslauf. Bitte nur eine Variante wählen.

Die Zeugnisse

Als Anlage gehören dazu: Beglaubigte Schul-Zeugnisse sowie Zeugnisse/Bescheinigungen von Praktika, Kursen, Zusatzqualifikationen etc.

Die Online – Bewerbung

Viele Firmen nehmen nur noch Bewerbungen per E-Mail oder über firmeneigene Online-Bewerbungsformulare an. Einige Unternehmen akzeptieren überhaupt keine Bewerbungsmappen aus Papier mehr. Auf Firmenhomepages sind spezielle Bewerbungsportale obligatorisch zu nutzen. Lebensläufe und Zeugnisse werden direkt online hochgeladen. Bewerbungsverfahren über Videochats sind noch die Ausnahme.

Ist in einer Stellenanzeige neben der Postanschrift eine E-Mail-Adresse angegeben, so kannst Du Deine Unterlagen auch elektronisch versenden.

Bei  Onlinebewerbungen beachten:

  • Die Inhalte unterscheiden sich nicht von denen einer klassischen Bewerbung in Papierform. Sehr wichtig ist bei der elektronischen Bewerbung die Betreffzeile. Formuliere hier prägnant und kurz Dein Anliegen. So vermeidest Du, dass Deine Bewerbung in der Mailflut untergeht.
  • Alle Bewerbungsunterlagen sind als Anhang in einer Datei zu verschicken. Am besten im PDF-Format – incl. digitalem Foto
  • Zeugnisse, Bescheinigungen, Zertifikate erst einscannen, dann im PDF-Format anhängen.
  • Die Größe der Anhänge sollte 3-4 MB nicht überschreiten.
  • Vorm Versand ist es sinnvoll sich die Unterlagen erst einmal zur Kontrolle selbst zusenden.
  • Wenn alles in Ordnung ist, dann an die Onlineadresse des Unternehmens senden.
  • Kommt nach zwei bis drei Wochen keine Antwort, ruhig einmal telefonisch nachfragen.

Lektüre zum Bewerbungsschreiben

Ich kann außerdem diese drei Bücher empfehlen. Insbesondere Die Bewerbungs Revolution von Meik Bödeker. Es ist einfach mal erfrischend anders.

Die Bewerbungs – Revolution: Bewerben. Anders. Und zwar endlich richtig

Bewerbung Beruf & Karriere / Das große Hesse/Schrader-Bewerbungshandbuch: Alles, was Sie für ein erfolgreiches Berufsleben wissen müssen

Bewerbung Beruf & Karriere / Training Schriftliche Bewerbung: Anschreiben – Lebenslauf – E-Mail- und Online-Bewerbung

Weitere aktuelle Tipps zur Onlinebewerbung gibt es im Netz in ausreichender Zahl. Es empfiehlt sich dafür Suchmaschinen zu nutzen.

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